Statements

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Sepp Rothwangl

Sepp Rothwangl

Obmann Verein Betroffene kirchlicher Gewalt

Die Entstehung dieses Films ist dem Verantwortungsbewusstsein anständiger 
Menschen und der Fügung des Schicksals zu verdanken,. Bernadette Stummer, die schon vor Jahren die Geschicke der “Langen Nacht des Missbrauchs” mitlenkte, hat über das FOX medialab, den PR-Berater Jakob Purkarthofer und Christian Fiala den Kontakt zum Schutzfilm-Team der Filmemacherin Patricia Machart hergestellt. Das Filmteam hat in hunderten Stunden mit bewundernswertem Einfühlungsvermögen die Interviews mit den Überlebenden dieser Gräueltaten geführt. Dadurch konnten Betroffene intim über das grausame Schattenreich der Kirche erzählen, das sie bis jetzt heute als vermeintlich Geschändete traumatisiert, stigmatisiert und mundtot gemacht hat.

Ich hoffe, dieser Film rüttelt endlich die breite Öffentlichkeit auf und zwingt Kirche für ihre Taten und Staat für das Gewähren-Lassen in die Verantwortung, aus der sie sich mit Hilfe scheinheiliger Kommissionen und inhaltsleerer Gesten stehlen wollen. Der Film möge auch helfen die immer noch anhaltende Vertuschung der Taten durch die Kirche zu beenden. Die Schande gebührt nicht den Betroffenen sondern der Kirche! Den Betroffenen gebührt Mitgefühl, Anerkennung, Achtung, Entschädigung und Wiedergutmachung. Möge der Film auch Ansporn für viele weitere bisher im Verborgenen lebende Betroffene sein, ihre Geschichte zu erzählen und sich bewusst zu werden, dass sie nichts dafür konnten, dass nicht sie daran schuld waren, was ihnen als Kind angetan wurde. Möge dieser Film den Betroffenen die Kraft geben, die Opferrolle abzustreifen, in der sie die selbsternannten „Opferschützer“ halten wollen, um sie damit weiterhin zu kontrollieren und zu verwalten. Es geht im Film um nichts weniger als um Verhinderung von systematischer Zerstörung von Seelen und Leben auch zukünftiger Generationen in staatlich geschützten Organisationen wie der Kirche. Ein Film, der das größte Verbrechen der österreichischen Nachkriegsgeschichte wieder ins Bewusstsein rückt.

www.betroffen.at


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Georg Prader

Oberösterreich

Es war die Vorbereitung im Religionsunterricht auf die Erstkommunion im Frühjahr 1984. Der ortsansässige Priester schaltete den Projektor ein und ließ ein Bild auf die weiße Wand des Klassenzimmers projizieren.

Der Teufel! Ja der Teufel – so sieht er aus – vor dem müsst Ihr Kinder euch in Acht nehmen! Der leibhaftige Krampus bei uns im Klassenzimmer auf der Wand – schrecklich entstellt mit einem furchteinflößenden und entstellten Gesicht – ja jetzt wusste ich, wie er aussieht!
Doch es kam ganz anders!
Die Orte schwerster Misshandlungen, Erniedrigungen, Demütigungen, und Vergewaltigungen fast 3 Jahrzehnte später zu besuchen, ging am Anfang auf brutale Art und Weise auf meine Substanz. Die verschiedenen Wälder, Pörtschach am Wörthersee, Luzern, Zürich, Bischöfliches Palais in Passau, Stift St. Paul, verschiedene Pfarrhöfe, der Spielplatz, das Schlafzimmer von Pater Berthold etc…
Doch es war die einzige Möglichkeit den kleinen Georg darzustellen und so bin ich mit der Zeit in diesen „kleinen Jungen“ hineingewachsen und konnte ihn so sprechen lassen mit all seinen „Emotionen“!

Danke, dass es möglich war, diese Verbrechen an Körper, Geist und Seele so bildgewaltig darzustellen!

Erwartungshaltung?

Die Hoffnung, dass andere Menschen dieses Verbrechen im „Wissen und Schutz der kath. Kirche“ erfassen können und ich einen Beitrag leisten kann, dass Gewalt an Kinder keineswegs wie von manchen Kreisen in der „kath. Lebensschutzpartei“ als „Erfindung“ der Medien gesehen wird!
Für mich persönlich wünsche ich mir noch ein „lebenswertes“ Leben in einer ständigen „Konfrontation“ mit meinen Vergewaltigern und ein Ende der dümmsten aller Fragen: „Warum hast du denn damals nichts gesagt?“


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Paula Neulinger

Wien, Hollabrunn

Anfangs war ich sehr unsicher und nervös. Mit jedem Interview wurde ich selbstsicherer. Meine Bewunderung für die beiden Filmemacher, sprich Patricia und ihrem Partner, ist mit jedem Mal gestiegen. Sie haben mir das langersehnte Gefühl gegeben, dass wirklich zugehört wird. In ihrem Gesicht konnte ich ihre Erschütterung, Verblüffung etc. sehen. Und da wurde mir bewusst, dass meine ersten Jahre in der Gebärdensprache mit Ursache war, dass ich immer wieder in die Gesichter gesehen habe und nichts gekommen war, nur nicht verstanden zu werden.

Doch hier bei diesen wunderbaren Menschen bekam ich genau das, was ich brauchte. Sie haben mich aufgenommen, sehr feinfühlig, dass war neu. Sehr positiv und so wie ich bin. Ohne jegliche Kritik. Ein fantastisches Gefühl!

Ja und das Allerwichtigste: Die Rundfahrt durch meine Vergangenheit mit dem Auto. Es hat sich alles verändert. Plötzlich war visuell alles vorbei. Da gab es kein Zurück und Hängenbleiben bei dem Geschehenen. Dazu kam noch der Tod meiner Tochter. Und auch diese Trauer wurde mitgefühlt. Ja, zu dieser Trauer kam auch die Trauer über meine Kindheit, Jugend, Ehen. Über ein Leben, das ganz anders hätte verlaufen können. Die Wut was die Klosterschwestern mit mir gemacht haben: Eine Marionette. Sie hat sogar meine Ehe, meine Kinder jahrelang negativ beeinflusst.

Ich freue mich mit dieser Rundfahrt die Vergangenheit im Griff zuhaben.
Ich kann darüber reden und lachen und auch schweigen.

Wenn ich noch ein Mal auf die Welt komme, dann werde ich das Kind von diesen beiden Menschen!
Danke!

Immer wieder passiert es mir, dass es Menschen gibt, die meinen: Jeder hat so seine Geschichte!
Dadurch fühle ich mich plötzlich abgekanzelt und muss, ob ich will oder nicht, dessen Geschichte hören. Sicher, ich weiß, dass jeder seine Geschichte hat und diese mitunter auch sehr heftig oder schwierig war. Für jeden ist sein Erlebtes schlimm. Nur ich möchte meine Geschichte, mein Erlebtes in die Welt hinausschreien. Möchte erzählen welche Folgen Missbrauch, Misshandlungen, sowohl von der eigenen Familie, als auch die von der „HEILIGKEIT“ der katholischen Kirche als Folgeschäden bei den eigenen Kindern und Kindeskindern nach sich ziehen. Dieses alleingelassensein, diese Ablehnung, diese Gehässigkeiten, Mobbing, TAUB STELLEN, Verachtung usw.
Obwohl wir diejenigen sind, die EXTREMES durch gemacht haben…
Auch wir wollen geliebt, akzeptiert und gehört werden!


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Josef Schörkmayr

Steiermark, Stift Admont

Es ist mir vor und während des Outings schrecklich gegangen. Habe praktisch meine Familie verloren: Meine Frau ließ sich sofort scheiden! (Die beiden Pfaffentäter lachten lauthals während der Verhandlung in Leoben, als sie das hörten.) Ich habe dann aber alles bis ins Detail geschildert, auch im Film weil es nichts mehr zu verlieren oder zu beschönigen gab.

Ich erwarte mir vom Film sehr viel. Und zwar, hoffe ich, dass er mir bei meiner Schlussverhandlung am LG Leoben helfen wird, den Richter davon zu überzeugen, wie diese Verbrecher ticken. Und zwar alle.

Ich habe das Stift Admont und die beiden Täter geklagt. Von der Klasnic-Kommission 100%ig recht bekommen. Den Höchstsatz erhalten. Und hoffe nun sehr, dass dank dieses Filmes die Täter bei der Schlussverhandlung dann etwas weniger lachen werden.


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Inge Killmeyer

Salzburg, Scharnitz

Mit meiner Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen fiel nicht leicht, es hilft aber dem Einsatz gegen jegliche Gewalt an Kindern vor allem im Hier und Jetzt. Es soll mithelfen, frische Wunden und Narben zu vermindern – sie sind unheilbar. Man kann bestenfalls damit leben lernen. Der Gesellschaft muss endlich bewusst werden, welch persönlicher und volkswirtschaftlicher Schaden daraus entsteht.

Mit dem, was mir mit Wissen und Billigung der Behörde an Erziehungsmaßnahmen angetan wurde, danach noch ein erfolgreiches Leben führen zu können ist bei aller Kraft und Mühen nicht möglich. Dieses System hat sich im Wesentlichen, nämlich in Lieblosigkeit, Gewalt und Missbrauch, bis heute noch nicht wirklich stark verbessert.

Meine eigene Geschichte kann ich nach 50 Jahren nun endlich so halbwegs auf die Reihe kriegen, mit hunderten Seiten Akten belegen, doch die Jahre sind gelebt und meine Kraft hätte für schönere Themen verwendet werden können.


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Klaus Fluch

Steiermark, Admont

Da ich als Kind die schon 2000 Jahre alte Höllengeschichte der römisch- katholischen Kirche in Kurzfassung durchleben musste, war der Rückblick im Zuge der Filmarbeiten manchmal an der Grenze des Zumutbaren für meine Psyche. Nur wer die Welt verbessern möchte, muss öfters Strapazen ertragen, die nicht immer angenehm sind. Und da wahrscheinlich oft Missbrauchsbetroffene selbst nicht in der Lage sind, über ihre meist grausamen Erfahrungen zu sprechen, wollte ich ihnen eine Stimme geben.

Vielleicht kann dieser Film mit seinen grauenvollen Geschichten die Gesellschaft dazu auffordern, alles noch so herrlich heilig Erscheinende immer wieder zu hinterfragen, um am Ende zu einer angenehm ertragbaren Lösung für alle zu kommen.


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Jo Auer

Vorarlberg, Kloster Mehrerau

Ich mag nicht mehr.
Die Luft ist raus.
Schluss mit dieser klerikalen Geistesverwirrtheit.

Da fahr ich doch lieber illegale Motorradrennen gegen mich selber. Wenn ein Baum im Weg steht: bremsen. Wenn ein Pfaff im Weg steht: Vollgas. Wenn ich gegen mich selber fahr weiß ich zumindest, dass ich das Rennen gewinne.

Sechs Jahre im Kellerloch dieser beschissenen katholischen Kirche sind genug! Ein Drittel bisherige Lebenszeit mit Üblem vergeudet. Klöster – Schrottplätze des Lebens. Schluss, aus, finito!


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Anita Ossinger

Salzburg, Steiermark, Eibiswald

Als ich im Jahre 2009 meine Geschichte in Form einer Autobiographie „Sei lieb zu Berndi“ veröffentlicht und damit ein Tabu-Thema aufgegriffen habe, ergaben sich viele Möglichkeiten für mich Aufklärungsarbeit zu leisten. Interviews, Lesungen, Vorträge und Referate an Schulen, viele Betroffene haben sich bei mir gemeldet und über ihre Erlebnisse gesprochen, manches mal zum ersten Mal in ihrem Leben. Im Laufe der Jahre habe ich unzählige Geschichten erfahren, Erlebnisse, die mich immer auch an mein Schicksal erinnerten. Als ich das Angebot bekam, den Film „Die Kinder lassen grüßen“ mitzugestalten, sagte ich zu.

Ich war es gewohnt, Fragen in Bezug auf meine Geschichte zu beantworten. Doch dieses Mal war es anders. Von Anbeginn an sollte ich meine Geschichte erzählen, schon nach kurzer Zeit holte mich meine Vergangenheit ein und alles war wieder da, so wie ich es erlebt hatte. Mit einem Mal war ich wieder das kleine Mädchen, ausgeliefert und allein gelassen, ohne Hoffnung auf Geborgenheit und Liebe. Mit dieser Reaktion von mir hatte ich nicht gerechnet. Jetzt war mir klar, dass die Verletzungen und Wunden, die mir zugefügt wurden nach all den Jahren bereit waren, aufzubrechen und eine vollkommene Heilung nicht möglich ist. Vielleicht gerade deswegen werde ich immer bereit sein, über mein Erlebtes zu sprechen, denn meine Geschichte soll nicht umsonst gewesen sein.

Herzlichen Dank an alle, dass ich bei diesem Film mitwirken durfte. Ich verstehe den Film „Die Kinder lassen grüßen“ von Patricia Marchart und „Betroffen.at“ in erster Linie als Aufklärung. Der Zuseher bekommt Einblick in das Leben jener Menschen, die als Kinder körperlicher und seelischer Gewalt ausgesetzt waren und über die Nachhaltigkeit der Erfahrungen, die das Leben dieser Menschen noch heute massiv beherrschen. Es zeigt, wie verantwortliche Organe wie Staat und Kirche diese Verbrechen gebilligt, gefördert und legalisiert haben.

Kinder wurden als billige Arbeitskräfte, Versuchsobjekte für die Pharma-Industrie und zu Forschungszwecken von Ärzten ausgebeutet und nicht zuletzt als Sexobjekte für perverse Kreaturen aus allen Gesellschaftsschichten missbraucht. Pfarrer, Pater, Kardinäle, Staatsanwälte, Richter, Politiker, Doktoren, Lehrer, Erzieher, Pflegeeltern, bis hin zu den eigenen Verwandten, die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Ein Zusammenspiel von all den Einrichtungen hat es möglich gemacht, die Kinder zum Schweigen und Stillhalten zu zwingen.

Viele der Betroffenen konnten das Martyrium bis heute nicht verarbeiten. Für ein normales Leben reichte die Kraft und Energie nicht mehr. Alkohol und Drogen beherrschten ihr Leben bis hin zum ersehnten Freitod. Jene, die diesen Holocaust überlebt haben, kämpfen vergeblich um Gerechtigkeit, sie werden nach wie vor als Lügner hingestellt. Ist die Beweislage dennoch erdrückend, wird der „schwarze Peter“ von Einem zum Anderen geschoben und zu guter Letzt wird die „Verjährungsfrist“ aus dem Ärmel gezaubert. Dass sich die Wunden nach all den Jahren kaum schließen und jeder Zeit bereit sind aufzuplatzen, interessiert weder unsere Politiker noch die „Mutter Kirche“.

Ich sehe den Film als Aufforderung und Mahnung an „Staat und Kirche“ endlich die Verantwortung zu übernehmen. Straffällig gewordene Kirchenbedienstete müssen vor ein weltliches Gericht gestellt werden. Abschaffung der „Verjährungsfrist“, eine Frist, die ausschließlich die Täter schützt. Keine „Bewährungsstrafen“ für Sex-Täter, Bewährungsstrafen leisten Vorschub für erneute Schwerverbrechen.

Betroffene, die an der Armutsgrenze leben müssen, haben ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben und folglich eine angemessene finanzielle Absicherung und keine unwürdigen Almosen durch die Klasnic-Kommission. Es sind Vermögen mit dem Leid dieser missbrauchten Kinder verdient worden!

Körperliche und sexuelle Gewalt an Kindern ist Seelenmord, Mord kann und darf nicht verjähren!


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Klaus Oberndorfer

Salzburg, Stift Michaelbeuern

Für die Teilnahme der Filmaufnahmen habe ich mich sofort nach Einlangen der e-mail der Plattform betroffen.at entschieden. Völlig unvoreingenommen habe ich das Filmemacher Team in meinen eigenen vier Wänden begrüßt. Beide sind mir sehr sympathisch entgegengekommen und ich wußte mit diesem Team kann man offen und ehrlich zusammenarbeiten.

Viele Stunden, bzw. Tage hat meine Aufzählung der tiefgreifenden Ereignisse gedauert. Es fiel mir schwer meine Ängste und Selbstkonflikte zu überwinden, Erlebtes klar und deutlich wiederzugeben. Die alten Stätten, Räumlichkeiten und Umgebungen der zahlreichen Misshandlungen wiederzusehen und wieder zu erleben. Was geschah, was noch ist, wie es wird! Das Bild des Täters, die Untaten, Demütigungen, Verzweiflungen vor Augen und im Sinn das große Unrecht der Zerstörung meines Lebens, geprägt durch eine noch mehr von der Kirche, Staat und Justiz Verurteilung meiner Unschuld zum Leben. Jegliches Selbstvertrauen, ja die gesamte Persönlichkeit genommen, mein aufrechter Charakter wurde unwürdig getreten und durch die katholische Kirche in Verruf gebracht.

Nach meiner jahrelangen Flucht von den menschenunwürdigen Ereignissen, kam ich dreissig Jahre später wieder nach Österreich. Ich hätte wegbleiben sollen! Afrika, Asien, Amerika hatten mir ein halbwegs vermeintlich angstfreies Leben geboten.

Heute, wenn ich meine Wohnung verlasse, schaue ich mich erst links, rechts, nach oben und vorneweg, angstvoll um nach Priestern, Patres, Nonnen und sonstigem gewalttätigen Gesocks. Gerne bin ich in den Bergen, jedes Gipfelkreuz verdirbt mir aber die Aussicht auf einen freien Blick in ein unbeschwertes Leben.

Danke an alle die Klarheit schaffen und an solchen Geschehnissen der Gewalt nicht untätig bleiben.


Walo Nowak, Vorarlberg

Walo Nowak

Vorarlberg, Fischingen (Schweiz)

Es fiel mir schwerer im Film über das Vorgefallene zu sprechen, als ich vermutete, obwohl ich sehr viel Öffentlichkeitsarbeit betrieb. Ich erzählte am Anfang von meiner Zeit im Heim. Bald aber ging es mir mehr um die Art und Weise, wie man mit Betroffenen im Heute und Jetzt umgeht. Auch, dass sich die Zustände heute nicht viel anders sind, als früher. Wenn unser Erlebtes Sinn machen soll dann nur, wenn sich für die Zukunft was ändert. Mit Nichts kann man die Verbrechen wieder gut machen, aber damit sich bis zu meinem Ableben gesetzlich was verändert und die Kirche in allen europäischen Ländern für ihre Vergehen zur Rechenschaft gezogen werden, deshalb spreche ich immer und immer wieder über das Erlebte. Und nochmals ja, es ist mir sehr schwer gefallen, darüber zu sprechen, ja es hat mich emotionell so aufgewühlt, dass ich mit meinem viel zu hohen Blutdruck mich im Spital wieder fand.

Mit diesem Film erhielten wir erstmals die Möglichkeit, die Gepflogenheit der kath. Kirche geballt und hoffentlich länderübergreifend darzustellen. Ich hoffe, dass ernsthaft darüber nachgedacht wird, dass die Täterschft Kirche genauso vor ein weltliches Gericht gestellt wird, wie jeder andere Verbrecher. Im Weiteren geht es mir darum aufzuzeigen, dass wir alle unter Spätfolgen zu leiden haben, wie bei mir mein Bluthochdruck. Dem kann ich hundert Mal erklären, dass alles verjährt ist, er ist trotzdem, dank den Medikamentenversuche in meiner Heimzeit, viel zu hoch. Auch meinen immer wieder kommenden Albträumen ist die Verjährung egal. Es war Seelenmord, der da begangen wurde und das muss der Bevölkerung näher gebracht werden.